Kannst du die Unordnung in deinem Verstand wahrnehmen? Das oft hektische, laute, widersprüchliche Durcheinander? Nach meiner Erfahrung ist Konzentration nicht das richtige Mittel, um Ordnung in dieses Durcheinander zu bekommen. Wenn ich mich auf die vielen Bewegungen in meinem Kopf konzentriere, werde ich lediglich enger. Es ist dann so, als würde ich aus einer Vielfalt an kleinen, ganz unterschiedlichen Straßen, eine begrenzte Autobahn bauen. Das ist öde und anstrengend. Was für mich aber funktioniert, ist diesem Durcheinander meine Aufmerksamkeit zu schenken. Die Aufmerksamkeit hat etwas ruhiges und grenzenloses. Sie schaut und beobachtet, ohne etwas zu wollen. Oft kann ich dann eine Ordnung sehen, ohne das ich irgendetwas wegmachen oder verdrängen muss. Deshalb ist die heutige MiA-Übung: Stehe, gehe, liege, oder sitze und widme die Aufmerksamkeit deinem Verstand. Was nimmst du alles in ihm wahr? Lass alles da. Beobachte einfach nur, ohne ein Ergebnis erzielen zu wollen. Was passiert, wenn du einfach nur schaust, was da ist? Bleibt das Durcheinander gleich? Oder verändert es sich? Was passiert in deinem Körper, während du das Treiben in deinem Verstand beobachtest? Bekommst du die Stille, die ganz unabhängig vom Lärm der Gedanken oder der Außenwelt ist, mit? Ist dein Körper ruhig oder unruhig. Nichts ist besser oder schlechter. Es ist wie es ist. Alles andere erzählen uns Gedanken ...